Kraft & Tjandra: „Das ist ein starkes Zeichen!“
Ostbelgien, 28.07.2021: PDG fordert mit einer Resolution von der DG-Regierung die kostenlose Bereitstellung von Menstruationsprodukten:
Auf Initiative des Abgeordneten Colin Kraft & der Junge Mitte Co-Vorsitzenden Shirin Tjandra reicht die CSP-Fraktion Mitte März 2021 einen Resolutionsvorschlag ein. Nach einer fraktionsübergreifenden Bearbeitung nimmt das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens die Resolution in der Plenarsitzung vom 28.07.2021 an und fordert von der DG-Regierung die kostenlose Bereitstellung von Menstruationsprodukten: Das ist ein Erfolg für die DG & ein starkes Zeichen!
Für die beiden Initiatoren ist klar: Der Beschluss der kostenlosen Bereitstellung von Menstruationsprodukten ist ein Erfolg für die DG. Menstruationsprodukte sollen demnach in Zukunft in allen Bildungseinrichtungen sowie allen öffentlichen Gebäuden kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Außerdem sollen Personen, die darauf angewiesen sind, jederzeit Zugriff auf kostenlose Menstruationsprodukte haben. Darüber hinaus müsse die kostenlose Bereitstellung mit öffentlichen Sensibilisierungskampagnen einhergehen, und die DG solle sich auf föderaler Ebene für ein Gesamtkonzept einsetzen.
„Es ist großartig, dass die anderen Parteien unsere Initiative unterstützt und daran mitgearbeitet haben. Wir freuen uns, dass wir auch in dieser Sache eine Modellregion sein können. Damit machen wir einen Schritt weiter in Richtung Gleichberechtigung und helfen gleichzeitig den Personen, die sich keine Menstruationsprodukte leisten können.“, so Colin Kraft.
Auch in den westlichen Ländern sei Periodenarmut ein Thema, so Kraft weiter. Es sei ein erster richtiger Schritt gewesen, dass Menstruationsprodukte in Belgien seit 2018 nicht mehr wie Luxusgüter mit 21 Prozent, sondern mit sechs Prozent besteuert würden, jedoch hatte Ende letzten Jahres eine von Caritas Vlaanderen durchgeführte Umfrage ergeben, dass dort viele Personen nicht immer genug Geld haben, um sich Binden oder Tampons zu kaufen. Die Folge davon sei oft, dass während der Periode sogar auf alte Zeitungen, Stoffreste oder Klopapier zurückgegriffen würde, was gesundheitliche Folgen haben könne. Außerdem führten fehlende Menstruationsprodukte auch zu Fehltagen in den Schulen oder auf der Arbeit.
„Menstruationsprodukte müssen wie Toilettenpapier, Hygienebeutel, Handseife, etc. zur Grundausstattung jeder öffentlichen Toilette gehören. Wir laufen schließlich auch nicht mit Toilettenpapier durch die Gegend für den Fall der Fälle“, so die Co-Vorsitzende der Jungen Mitte Shirin Tjandra. In ihren Augen reiche es nicht, die entsprechenden Produkte im Falle der Bildungseinrichtungen zum Beispiel auf Anfrage bei den Erzieher*innen zu hinterlegen. „Die Periode darf kein Tabuthema mehr sein. Deshalb müssen alle – unabhängig von Geschlecht oder Altersgruppe – für die Menstruation, aber auch für die Vielfalt, Qualität, Nachhaltigkeit, Einfluss auf die Gesundheit und die angemessene Entsorgung der Produkte sensibilisiert werden. Die Periode ist ein natürlicher Prozess und niemand sollte sich deswegen schämen!“
„Ein besonderer Fokus bei der Umsetzung soll auf die gesundheitlichen und nachhaltigen Aspekte der Menstruationsprodukte gelegt werden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Alternative bereits nachhaltige Menstruationsprodukte wie Slipeinlagen aus Stoff herstellt und der neue Eupener Biomarkt Houtziplou ein umfangreiches Sortiment an nachhaltigen Menstruationsprodukten anbietet. Wir sind gespannt auf die Umsetzung der Forderungen. Wir werden die Entwicklung im Auge behalten und beobachten, wie die DG-Regierung damit umgeht.“, so Kraft und Tjandra abschließend.
Mehr zum Hintergrund & weiter Infos: https://www.csp-dg.be/kostenlose-menstruationsprodukte
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