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CSP fordert grundlegende Wende im ostbelgischen Bildungswesen

Es gibt viel zu tun im ostbelgischen Bildungswesen: Die Leistungsbilanz unseres Schulwesens war in den vergangenen Jahren öfter Anlass zur Besorgnis. Auf die vielseitigen Probleme angesprochen, verweist die Regierung seit 2019 gerne auf die "Gesamtvision 2040": Ein weitreichendes und tiefgreifendes Reformprogramm, dessen Umfang und Zeitplan jedoch vollkommen unbekannt bleiben. Ostbelgien hat Besseres verdient, allen voran die Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern und die vielen engagierten Lehrpersonen unserer Region!


Sowohl die OECD (Link) als auch die Pädagogikexperten Chris Piller und Markus Born (Link) stellen dem Bildungswesen der DG ein ernüchterndes Zeugnis aus. Unsere Region bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück. Auch die jüngste PISA-Studie (Link) ernüchtert: Nirgendwo sonst in Belgien lesen Schülerinnen und Schüler so schlecht wie in der DG! Auch die mathematischen Fähigkeiten haben sich seit 2018 verschlechtert. Zudem wird Französisch immer mehr zu einer Fremdsprache, statt einer Zweitsprache: Im vergangen Jahr scheiterte mehr als jeder dritte Auszubildende in der mittelständischen Ausbildung beim DELF-Test am Niveau B1 (Link). Den Teilbereich "Production écrite" bestanden im Schnitt sogar nur vier von zehn Auszubildenden! Gleichzeitig zeigt uns die HBSC-Studie (Link) über das Gesundheitsverhalten von Schülern und Jugendlichen, dass über ein Drittel (36,4 %) der Jugendlichen über psychosomatischen Symptomen, wie Kopfschmerzen, Niedergeschlagenheit oder Gereiztheit leidet. Ähnlich hoch (35,6 %) ist der Anteil Jugendlicher, die sich durch die Schule "einigermaen" bis "sehr stark" belastet fühlen.


All diese Studien zeigen Probleme, die gelöst werden müssen!

Auf diese Missstände angesprochen verweist die Regierung seit 2019 - also immerhin schon seit fünf Jahren - gerne auf die geplante "Gesamtvision 2040". Deren konkreter Inhalt, Umfang und Zeitplan allerdings immer noch unbekannt ist. Als die CSP-Abgeordnete Stephanie Pauels im September 2023 nachfragte, wann mit Auskünften zur Gesamtvision zu rechnen ist, antwortete Bildungsministerin Lydia Klinkenberg (ProDG), dass dem Parlament "im Frühjahr" immerhin eine erste Orientierungsnote vorgestellt werde. Ministerpräsident Oliver Paasch bestätigte dies in der Regierungserklärung, als er die Orientierungsnote für "Anfang 2024" in Aussicht stellte.


Seitdem ist nun wieder ein halbes Jahr vergangen. Die Legislatur neigt sich ihrem Ende und die Wahlen werfen ihre Schatten voraus. Von der angekündigten Orientierungsnote fehlt jedoch weiterhin jede Spur. Die Zeit drängt!


"Die Pädagogikexperten Chris Piller und Markus Born bedauern in ihrem Bericht zum Bildungswesen der DG (Link), dass ministerielle Entscheidungen oft situativ und ohne langfristige Vision getroffen werden", so Stephanie Pauels, CSP-Mitglied im PDG-Bildungsausschuss. "Die Experten gehen soweit zu sagen, dass punktuelle Einzelmanahmen den Problemen nicht mehr beikommen und lediglich als "Flickwerk" einen eigentlich untragbaren Status Quo erhalten. Die Herrn Piller und Born fordern sogar, dass alle bereits laufenden Reformen im Bildungswesen gestoppt werden, bis die Gesamtvision feststeht. Doch wann kommt die Orientierungsnote endlich? Die Uhr tickt und viel Zeit bleibt nicht mehr! Es ist schade, dass derart wichtige Themen wie die Zukunft unseres Bildungswesens so spät und unter erheblichem Zeitdruck erst im Parlament bearbeitet werden können!"


Die CSP Ostbelgien möchte die folgenden Schwerpunkte in den Mittelpunkt der Bildungsvision stellen. Für Parteipräsident Jérôme Franssen steht dabei die Zusammenarbeit aller Bildungsebenen im Mittelpunkt: "Für die CSP ist klar, dass eine gute Ausbildung das Unterpfand einer wettbewerbsfähigen und zukunftsorientierten Gesellschaft darstellt. Um unseren Kindern und Jugendlichen die bestmöglichen Chancen zu eröffnen, braucht es langfristiges politisches Engagement, statt bloen Ankündigungen!"


"Bildung beginnt schon in der Kinderbetreuung. Bereits hier können erste Impulse gesetzt werden, die die natürliche Neugierde der Kinder wecken und Begeisterung am Lernen entfachen", so Stephanie Pauels. "Leider verfügt die DG bis heute nicht über ein kohärentes und ganzheitliches Konzept der frühkindlichen Bildung!"


"In der Primarschule müssen wir die wesentlichen Kompetenzen festigen: Lesen, Schreiben, Rechnen und die erste Fremdsprache", so Jérôme Franssen weiter. "Denn in der Schule ist es, wie überall im Leben: Exzellenz kann nur erreichen, wer die Grundlagen perfektioniert hat! Daher müssen wir garantieren, dass unsere Kinder vernünftig lesen, schreiben und rechnen lernen."


"In der Sekundarschule folgt dann die Kür", so Stephanie Pauels weiter. "Gerade heute, im Zeitalter Künstlicher Intelligenz, müssen wir unsere Jugendlichen zur Mündigkeit und Verantwortung befähigen. Daher fordert die CSP einen ethischen Umgang mit neuen Technologien, der fest in sozialen Werten verankert ist. Auerdem unterstützen wir das 4K-Modell des Lernens: Um für das 21. Jahrhundert zu sein, braucht es Kommunikation, Kooperation, Kreativität und kritisches Denken. Diese Kompetenzen müssen wir gezielt fördern!"


"Leider wird die mittelständische Ausbildung heute noch oft als negativ und zweitrangig gegenüber einem Studium wahrgenommen - Vollkommen zu Unrecht! Unsere traditionsreichen Handwerksbetriebe sind das Herz und die Seele unserer Region. Sie zeichnen sich durch höchste Qualität und hervorragende Arbeit aus - Doch stellen Fachkräftemangel und überbordende Bürokratie sie vor groe Herausforderungen. Wir müssen aktiv werden und den Mittelstand unterstützen! Dazu braucht es eine echte Ausbildungsoffensive und ein Umdenken: Die mittelständische Ausbildung muss endlich mehr Wertschätzung erfahren! Unsere Zukunft ist handgemacht!", so Jérôme Franssen.


"Während der gesamten schulischen Laufbahn müssen Schülerinnen und Schüler angemessen gefördert werden. Dazu gehört auch, dass Leistungen eingefordert werden dürfen. Hausaufgaben, Tests und Prüfungen dienen mehr als nur der Wissensvermittlung! Die Vermittlung des Leistungsprinzips gehört dazu. Nur so gelingt es uns, Resilienz, Disziplin und Eigenverantwortung zu fördern. Allesamt Qualitäten und Charakterzüge, die im beruflichen und privaten Alltag später von großer Wichtigkeit sind und zum Leben dazugehören", so Jérôme Franssen.


"Man lernt nie aus - Dennoch stellt Schule einen zentralen Bestandteil unserer Bildung und unserer Jugend dar. Egal, welcher Weg eingeschlagen wird, inklusive Kindergarten dauert ein Schulbesuch in der DG gewöhnlich mindestens 12 Jahre. Eine lange Zeit im Leben der Kinder und Jugendlichen! Wir müssen, zusammen mit den Elternhäusern, sicherstellen, dass wir diese Zeit optimal nutzen und jedem das mitgeben, was für den weiteren Lebensverlauf erforderlich ist. Die CSP steht für eine Bildungspolitik, die sich auf das Wesentliche konzentriert: Optimale frühkindliche Bildung, Exzellenz in den Grundlagen (Lesen, Schreiben, Rechnen, erste Fremdsprache), Offenheit für ethischen technologischen Wandel und modernen Schulunterricht, der Leistung honoriert und Begabung fördert", so Parteipräsident Jérôme Franssen und Bildungsabgeordnete Stephanie Pauels abschlieend.



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